Entstehung von Sodbrennen
Sodbrennen entsteht durch das Zurückfließen von Magensaft in die Speiseröhre. Tritt dieser Rückfluss in Einzelfällen durch Aufstoßen auf, ist er in der Regel unbedenklich. Begrenzte Mengen Magensaft können durch Pumpbewegungen der Speiseröhre wieder zurück in den Magen transportiert werden. Mehrmals wöchentliches Sodbrennen im Rahmen einer Refluxösophagitis kann bereits zu einer Verätzung der Speiseröhre führen, die die Ursache für Folgeerkrankungen sein kann. Unter täglichem Sodbrennen leiden unter 10 % der deutschen Bevölkerung.
Funktion der Magensäure
Die Magensäure hat als Teil des Magensaftes die Aufgabe, die Speisen, die wir zu uns nehmen zu zersetzen und deren Verdauung zu ermöglichen. Daneben sollen etwaige Krankheitskeime in der Nahrung abgetötet werden. Im nüchternen Magen weist die Magensäure, die aus Salzsäure besteht, einen pH-Wert von 1–1,5 und bei vollem Magen von 2–4 auf. Der Magen besitzt im Gegensatz zur Speiseröhre eine Schleimhaut, die ihn vor der Magensäure schützt.
Ursachen für den Reflux
Ursache für den Rückfluss von Magensaft (Reflux) und somit für das Sodbrennen ist immer das Versagen des Ventils zwischen Magen und Speiseröhre (Ösophagussphinkter). Dies kann aufgrund einer Schwäche dieses Schießmuskels, eines zu großen Durchtritts der Speiseröhre durch das Zwerchfell oder andere anatomische Besonderheiten passieren. Im Falle einer zu großen Lücke am Übergang zwischen Speiseröhre und Bauchhöhle spricht man von einem Zwerchfellbruch oder Hiatushernie. Dabei muss ein Zwerchfellbruch nicht zwangsläufig zu Sodbrennen führen. Auch große Brüche, die bis zu einer Verlagerung des Magens in die Bauchhöhle führen können, haben nicht zwangsläufig Sodbrennen zur Folge; es gibt dagegen aber winzige Lücken, die massive Refluxsymptome auslösen.
Sodbrennen durch Lebens- und Genussmittel
Lebensmittel, die zur Entstehung von Sodbrennen verstärkt beitragen können, sind übermäßig fettiges, gewürztes oder scharfes Essen, Schokolade und andere Süßigkeiten, kohlensäurehaltige Getränke, Säurehaltiges wie Äpfel und Zitrusfrüchte sowie Genussmittel wie Kaffee, Tee, Alkohol und Tabakwaren. Nach besonders reichhaltigen Mahlzeiten kann Sodbrennen unabhängig von der Art der Lebensmittel aufgrund des Drucks, den der Magen verstärkt auf seinen Verschluss ausübt, auftreten.
Sodbrennen auslösende Erkrankungen
Neben der Refluxösophagitis als eine der häufigsten Magen- und Darmerkrankungen tritt Sodbrennen als Symptom von Magengeschwüren oder eines meist psychisch bedingten Reizmagens auf. Ist die Erschlaffung des Ventils zwischen Magen und Speiseröhre, das auch Speiseröhrenschließmuskel oder Mageneingangspförtner genannt wird, organisch bedingt, kann es ebenso zu Sodbrennen kommen wie durch das Auftreten von verzögerter Magenentleerung. Diabetiker leiden verstärkt unter Sodbrennen, weil dauerhaft hohe Zuckerwerte die Nerven schädigen können, die die Speiseröhre versorgen und die schnelle Zurückbeförderung von beispielsweise durch Aufstoßen bedingtem sauren Rückfluss nicht mehr richtig funktioniert.
Barbara Kliem